„Ich betrachte mich als einen Künstler, der sich für Architektur, Farbe und Licht begeistert. Als neugieriger Typ mit einem Abschluss in Philosophie hatte ich keine Ahnung, wohin mich diese Reise führen würde, als mir ein Freund 1977 sein Glasmalereigeschäft überließ. Und so war es eine unglaubliche Erkundung aller Qualitäten, die Glas als Medium ausmachen. Ich bin künstlerisch mit der sogenannten modernen Glasbewegung aufgewachsen. Ich wurde von meinen Kollegen ebenso inspiriert wie von Künstlern wie Isamu Noguchi, David Smith, Henry Moore und Mark Rothko. Ich bewohne das Symbolische, das Kosmische und das Mysteriöse. Ich liebe es, dass Bilder kommen und gehen können, deutlich gemacht werden und dann verschwinden; reflektierend sind und dann nicht. Die energetische und mystische Seite kommt von den Lehren meines spirituellen Meisters, Sant Kirpal Singh, nach dessen Anweisungen ich jeden Tag meditiere, in meinem persönlichen Bemühen, mich mit der Schwingung der Mysterien zu verbinden und für sie empfänglich zu sein.

Kalligraphie hat mich schon immer angezogen. Östliche Ideogramme. Griechische Buchstaben. Arabische Schrift. Wenn ich diese im Hinterkopf behalte, kann ich meine eigenen Symbole kreieren, die in ihrer Eleganz als Grafik Bedeutung haben und gleichzeitig das Gefühl vermitteln, dass Sprache und Schrift uns in andere Bewusstseinszustände und Kulturen führen können; andere Sichtweisen der Dinge und ihrer Zusammenhänge, die verblüffend und faszinierend sein können. Zwei Jahre in Taiwan als Kind und fünf Jahre in Athen, Griechenland als Teenager haben mir das Gefühl der Andersartigkeit und die Erkundung derselben vermittelt. Wie kann man nicht von Marmorruinen und Hinweisen auf das Leben von einst berührt werden, von griechischen Schriftzeichen, genau der Sprache, die die Demokratie entstehen ließ und eine gewisse Freiheit mit sich brachte; genau die Freiheit, die es mir in den letzten 35 Jahren ermöglicht hat, meine künstlerische Vision auszudrücken? Reispapier, Blattgold und Blattsilber, Acrylfarben. Traditionelle und neuartige Dekorationsmethoden. Dies sind die Dinge, die mich dazu inspirieren, weiter zu erforschen, was in und mit Glas gemacht werden kann.

Die Hauptstütze meiner Arbeit ist optisches Kristall, bleihaltig und bleifrei, sowie dichroitisch beschichtetes Glas, getönter Klebstoff und Acrylfarben. Alles wird von Hand bearbeitet und geformt. Dann folgt ein Prozess, um die Brillanz des Glases hervorzuheben, wobei es in immer feineren Stufen geschliffen wird, bis es poliert ist. Ich achte auf Ausgewogenheit, Harmonie und Symmetrie mit einem Akzent der dekonstruierten Form. Jedes Stück dauert ungefähr sechs Wochen, bis es fertig ist. Es beginnt mit einer Zeichnung aus großem weißem Papier, das von einer Rolle gerissen wird, Bleistift, Lineal und Zirkel in den traditionellen drei Ansichten. Es ist aufregend für mich zu sehen, wie das fertige Stück meinem Konzept entspricht, das mit Inspiration und einer Idee beginnt und als komplexe Konstruktion endet, die durch Reflexion, Brechung und das Spiel von Licht und Farbe in einer dreidimensionalen Umgebung noch komplexer wird.

Ich habe auf einem 1,6 Hektar großen Grundstück im sehr ländlichen New Hampshire gelebt und gearbeitet, einem Ort mit vielen Jahreszeiten und sanften Hügeln, in einem Studio, das ich 1984 gebaut habe. Es scheint ein wenig widersprüchlich, an einem solchen Ort zeitgenössische Skulpturen zu schaffen, aber in Wirklichkeit sind die Skulpturen eine Widerspiegelung meines inneren Raums und dessen, was meine Aufmerksamkeit erregt. Ich könnte sie überall machen. Eigentlich frage ich mich nicht, woher sie genau kommen. Das ist das Mysterium. Also belasse ich es dabei und bin dankbar für diese fantastische Reise, die ich unternommen habe, um meinen Lebensunterhalt mit etwas zu verdienen, das ich liebe. Meine Frau Debbe ist meine Partnerin im Geschäft und im Leben.“

- Toland Sand